die BALKAN Expedition 2016
5 Motorräder, 1 Quad.
Der Plan ist: wir fahren über Bosnien nach Serbien, Montenegro, Mazedonien, Bulgarien, zurück nach Mazedonien, Albanien, Griechenland und dann mit der Fähre zurück nach Venedig und heim.
Die Abfahrt findet (wie immer im Spätherbst) in Anif bei Salzburg statt.
Das erste Tagesziel ist die Strecke bis Plitwitz. Das ist ein sehr anstrengender Teil mit über 600 Kilometern. aber mit teilweise
Schmerzen im Bereich des Sitzteiles vom Menschen, erreichen wir die kleine Ortschaft Vrtoce kurz nach Bihac in Bosnien.
Hier gibt es die geniale Möglichkeit in Kardiclice, eine Art Freilichtmuseum, zu übernachten.
Am nächsten Tag gehts weiter Richtung Jajce, durch wunderschöne Ebenen in Bosnien, mit perfekten Straßen.
man spürt schon etwas das mediterrane Klima und die entsprechende Flora dazu!
Nach kurzer Fahrt kommt man in die ehemalige Königsstadt Jajce mit enem glasklaren See
Bevor man in die Stadt hineinfährt, sollte man die kleinen Mühlen nicht versäumen. Diese stammen aus der osmanischen Zeit
und wurden im Krieg in den 1990ern leider ziemlich schwer beschädigt. Anfang der 2000er Jahre wurden sie dann wieder
renoviert und sind doch zu einer kleinen Attraktion geworden! Hier hatte damals jede Familie eine kleine Mühle, um darin
das gewonnene Getreide zu mahlen.
Die Stadt Jajce gehört heute zum Unesco Weltkulturerbe. Vom ehemaligen Königssitz sind nur mehr spärliche Reste zu sehen
aber die Stadt ist es trotzdem wert angesehen zu werden.
Allein der spektakuläre Wasserfall ist schon bewundernswert.
Danach gehts weiter zum ersten Enduro Highlight, von Gornji Vakuf zum Prokosko Jezero rauf.
Eine sensationelle Straße führt mitten durch die Berge und die Straße steigt immerhin auf knapp 2000 Höhenmeter auf!
Durch mehrere Schafherden durch, wird der Weg immer schwieriger zu fahren! Macht richtig Laune!
Bis man letztendlich in ein keines Almendorf kommt.
nach einer Übernachtung in Sarajevo fahren wir quer durch Bosnien nach Srebrenica.
Es gab dort mal eine Mineralwasserfabrik (Namens Gruber) in der man das stark eisenhaltige Wasser für Heilzwecke in Flaschen füllte.
Von der Fabrik ist nichts mehr übrig. Aber die Quelle gibts immer noch.
Die Stadt selber ist nicht besonder schön und schon gar nicht gepflegt,
aber durch ein grausames Vorkommnis im Jugoslawienkrieg in den 1990ern ist sie leider sehr bekannt geworden.
8372 Menschen muslimischer Herkunft aus Bosnien mußten durch die Serben ihr Leben lassen. Sie wurden damals, egal ob Kind,
Frau, Mann, alte Leute, zusammengetrieben und erschossen und in Massengräber gelegt. O, welch grausamer und kranker Hass
auf Menschen, die man nicht mal kannte. Ein sehr trauriges Kapitel.
Wortlos und ziemlich betrübt sehen wir den inzwischen angelegten Friedhof an. Im Jahr 2016 konnte man sogar noch Häuser
sehen, auf die wahllos geschossen wurde. Keine Ahnung warum man das macht.
nichtsdestotrotz verlassen wir Bosnien über die Grenze nach Serbien. Das beeindruckende Denkmal (Spolen Park) ist ein
Überbleibsel aus der Tito und russisch abhängigen Zeit. Es soll Soldaten darstellen. Skurill aber cool zum Anschaun.
In Mokra Gora angekommen, fanden wir an einem liebevoll bis ins Detail renovierten Bahnhof ein gemütliches Hotel.
Wir hatten das Glück, einer alten Dampflock zuschauen zu können, die gerade angeworfen wurde!
100 Meter oberhalb diesem Bahnhof, wurde der kleine Ort "Küstendorf" angelegt. Es handelt sich um eine Filmkulisse, für einen
serbischen Film ("Das Leben ist ein Wunder" der nach der Entstehung gar nicht gezeigt werden durfte) Der Film handelte von einer Famile,
die den letzten Krieg in den 90ern miterleben musste.
Hier die kleine aber feine orthodoxw Kirche. Sie ist noch im Betrieb.
über einen kleinen Abstecher nach Kloster Miliseva (Serbisch Orthodox) aus dem 13. Jahrhundert, fahren wir weiter
nach Montenegro. Kurz nach der Grenze erscheint linkerhand eine kleine Straße zum Biogradska Gora Nationalpark.
wieder eine Enduro Herausforderung. war aber relativ leicht zu fahren. Eine Höhe von über 2000 Metern wird erreicht.
Eine urig gemütliche Hütte zwingt uns (wir Armen) stehen zu bleiben und Cafe zu trinken. Man könnte ( :) ) dort sogar übernachten.
mit kleinen Stunteinlagen gehts runter nach Kolasin, einer kleinen Stadt, die vom Schitourismus lebt.
im uns bereits bekannten Hotel "Viline Vode" übernachten wir nach einem hervorragendem Essen.
ein paar von uns konnten den Schlaf nicht mehr erwarten.......
Hier das enge Zimmerl in einer der kleinen Hütten!
nach dem kleinen Sturz, mussten die total überforderten Kofferträger am Motorrad geschweisst werden!
Am nächsten Morgen fahren wir weiter nach Plav an der Albanischen Grenze. Neben der Straße konnten wir eine Holzkohlen
Manufaktur nach traditioneller Weise erspähen
Wintervorbereitung
Südlich von Plav wagen wir den Versuch über eine grüne Grenze nach Albanien ins Val Buona zu gelangen.
was sich als ziemlich schwierig herausstellte
der Schlamm wurde immer tiefer, bis wir schlußendlich aufgeben mussten, da der Weg immer steiler und rutschiger wurde
und selbst mit dem Allrad Quad nicht mehr befahrbar wurde.
also durch den Dreck retour nach Plav und wir suchten dort ein Hotel am See. War ein echter Glückstreffer!
mit traumhafter Abendstimmung am See in Plav.
der "König" thront im Hotel :)
tolle Morgenstimmung.
nach einer gemütlichen Nacht und der Feststellung, das die Grenze nach Albanien nicht befahrbar war, mussten wir über den
Kosovo ausweichen. eine fantastische Strecke über einen 180 Meter hohen Pass bei 3 Grad Aussentemparatur.
Polizeianhaltung wegen zu schnellem Fahren. Wir sind ohne langer Diskussion ohne Strafe ausgekommen.
Die Grenze Montenegro nach Kosova
Da keine Abkommen mit der EU bestehen, mußten wir eine Versicherung für den Kosovo kaufen
Praktisch 10 Euro Eintritt in den Kosovo, um in das Land einreisen zu dürfen.
die nächste Grenze nach Mazedonien führte uns in den "Matka Canon" ein kleiner aufgestauter See in der Nähe von Sofia.
die Zufahrt zum Hotel ist eng. Mit den Motorrädern schon sehr knapp, fürs Quad nicht möglich. Der ist steckengeblieben. :)
das schöne ist, das die Leute nicht schimpfen und mit der Faust deuten sondern sich sichtbar köstlich über uns amüsieren!
nach der engen Zufahrt werwartet uns ein Hotel sondergleichen.
en
wir werden dort mit sagenhaften Weinen aus Mazendonien und perfekten Essen verwöhnt!
auf ein prost mit selbst gemachten (ausnahmsweise hervorragendem) Raki.
leicht beschwipst gehen wir ins Bett. Wir wollen doch in der Früh noch ein klein wenig in den Canon wandern.
Das hat sich richtig ausgezahlt. Der See wird immer schöner
jetzt kommt das schwierigste Enduro - Highlight.
der Solunska Klava! Südlich von Sofia
Ein Enduro - Wegerl, wie es ihn kein zweites Mal gibt.
südlich der Hauptstadt gehts mal so ca 75 Kilometer auf dieser Straße weiter.
die Straße wird schlechter........
eine kleine Hochebene auf bereits 2300 Metern Seehöhe
am höchsten Punkt angelangt. 2600 Meter
und tatsächlich Gegenverkehr!
nach anstrengenden 8 Stunden sind wir wieder herunten.
vorbei an Verkaufsständen gehts weiter zum nächsten Hotel
endlich chillen!!!!
Spielwiese beim Hotel
Danach gehts weiter über die Grenze nach Bulgarien Richtung Sophia. Wir umfahren die Hauptstadt und kommen in die ersten
Ausläufer des Balkangebirges.
ab und zu sieht man bestens ausgerüstete einheimische Sportmotorradfahrer.
in kleinen verlassenen Dörfern wir es schwierig eine Unterkunft zu finden. in einem kleinen fast verlassenen Ort frage ich einen
Tischler, der leider keiner mir bekannten Sprache spricht, wo wir übernachten könnten.
nachdem ers nicht erklären konnte, nahm er ein Brett und hat mir den Weg aufgezeichnet. so gehts auch.
so kamen wir in die kleine Stadt Etropole und wurden fündig.
Der befragte Tischler ist die 20 Kilometer nach Etropole gefahren um sich zu erkundigen, ob wir das Hotel gefunden haben.
Nachdem er uns gefunden hat, ließ er uns durch die Rezeptionistin übersetzen, dass er uns mit dem Auto in die Stadt runter
fährt, um uns ein Restaurant zu zeigen in dem es hervorragendes Essen gibt, weil die Hotelküche schlecht sei.
wir nehmen dankend an und er brachte uns in ein sehr gutes Lokal.
wir wollten ihn für seinen Dienste zu Essen einladen, was für ihn ncht in Frage kommt. Er hat sich einfach gefreut, uns zu helfen.
dafür luden wir ihn dann im Hotel ein, wo wir ihm dann wenigstens einen kleinen Raki (Traubenschnaps) bezahlen durften.
der Bürgermeister der Stadt und seine Sekretärin, die hervorragend englisch konnte,
war auch gerade im Hotel und spendierte uns auch einen Raki.
wurde ein langer Abend. Am nächsten Tag stand der Tag vor uns, warum wir so weit nach Bulgarien fahren mussten:
der Shipka Pass und letztendlich Budsludza.
Der Shipka Pass ist seit der Frühgeschichte von wichtiger Bedeutung, weil er die südlichen Ebenen mit dem nördlichen
Donaudelta als eine der wenigen Übergänge möglich macht. Der Pass war bereits in der Römerzeit stark umkämpft.
und dann gehts weiter zum eigentlichen Höhepunkt.
Buzludzha!
Das Denkmal wurde zu Ehren der sozialistischen Bewegung Bulgariens gegründet.
es wurde 1981 zur 1300 Jahres Feier der Bulgarischen Staatsgründung eingeweiht.
es kostete damals (!) dem Staat umgerechnet mehr als 7 Millionen Euro. Rund 6000 Menschen haben 7 Jahre daran gearbeitet.
seit dem Zusammenbruch des sozialistischen Staates 1989, , zerfällt das wunderbare Gebäude immer mehr.
Aus Desinteresse an den Sozis, wurde das Gebäude auch durch Vandalismus stark beschädigt.
seit kurzem ist der Eintritt ins Innere nicht mehr erlaubt, weil das Dach schon schwere Schäden aufweist und nicht mehr reparabel ist.
Schade um das tolle Denkmal, das nur 7 Jahre von ein paar Parteibonzen benutzt wurde.
der Kommunismus geht vor die Hunde:
wieder in der Ebene angekommen, suchen wir uns eine Bleibe.
am Weg entdecken wir zufällig noch die Shipka Kirche. eine bulgarisch orthodoxe Kirche. mit phantastischem
Abendlicht.
und bei der Himbeerfrau gibts um 50 cent noch 2 Becher frische Himbeeren!
am Abend finden wir im Nobelort Pavel Banja nach kurzer Preisverhandlung ein 5 Sterne Hotel um 30 Euro.
und wir wurden auch noch mit einer tollen Hausmusik verwöhnt!
nach der nobel - Nacht gehts weiter ins Rila - Gebirge im Westen von Bulgarien
mit einem Abstecher auf den Kanin. das ist einer der höchsten Berge im Balkan.
die kleine betonierte Straße wurde angelegt, um Beton für den kleinen Stausee auf den Berg zu transportieren
am höchsten Punkt immerhin fast 2600 Meter hoch!
die ganze Hochebene is mit riesigen Steinen übersät!
Platte für 2 Personen bestellt. Fehler!
nach einem Hotelaufenthalt im Rila - Tal, gehts erstmal zum Talschluss zurück
mit angemessener Kaffeepause :)
der beste Berghonig aller Zeiten
und dann der Besuch im Rila Kloster. Das erste Gebäude wurde im 10. Jahrhundert gegründet.
inzwischen das größte orthodoxe Kloster in Europa.und gehört zum Unesco Weltkulturerbe
die riesige Klosterküche!
weiter gehts zurück nach Mazedonien. diesmal in den Südöstlichen Teil des Landes
kleine schmuddelige Bergstadt
Die folgende Übernachtung durften wir im Weingut Popovac machen!
Die Weine sind uns unbekannt, schmecken aber wunderbar!
Der Abend dauerte und war luuuustig........
der auf der Straßenkarte eingezeichnete Hauptverbindungsweg nach Konopishte stellte sich als fast nicht mehr verwendet heraus
das kleine fast verlassene Dorf mitten im Nirgendwo namens Konopishte
Hier wurden wir im Niemandsland auf einen Kaffee eingeladen
Kurz vor Prilep gehts in die Tiefeben aus den Bergen im Süden Mazedoniens raus
Mazedonien ist der größte Tabakhersteller Europas! und so sieht das aus: Tabakfelder und Ernte
bisschen nördlich von Prilep gehts rauf zum alten Kloster Treskavec in traumhafter Lage
mitten im steinernern Meer das Kloster
danach gehts runter in die Ebene zurück nach Bitola nähe Prespersee.
Am Einstieg zum Pelister Nationalpark fanden wir ein sehr freundliches Hotel
dann kommt die Straße in den Park. Diese Straße ist wirklich nur für erfahrene Enurofahrer empfehlenswert......
leider kam ziemlich starker Nebel auf
so konnte man die sowieso schon schwierige Straße auch nicht mehr sehen.
am Ziel, der kleine See mitten im Park, hatten wir dann so um die 2 Grad Celsius. Sogar vereiste Pfützen sind zu sehen!
hier ein altes Foto vom See, so wie wir ihn gerne gesehen hätten!
Also die Strecke aus 2500 Metern Höhe retour
Am Eingang zum Park steht ein kleines Museum vom Park, das gleichzeitig der Stützpunkt der Parkranger ist.
im gesamten Park gibt es nur ein winziges Dorf, das aber auch schon fast verlassen ist.
dafür leben in der Abgeschiedenheit viele bei uns schon ausgestorbene Tiere, wie z.B. Wölfe, Braunbären..
die sind aber so schlau, dass sie sich vor Touristen nicht zeigen und somit auch nicht abgeschossen werden!
von Btola aus fuhren wir den Presper See entlang, bei dem man sieht, dass Äpfel in der Region
eine wichtige Stellung haben!
am fast unbewohnten aber sehr schönen Prespersee
mit kleinen Spasseinlagen
der Ausblick auf den Ohridsee vom Nationalpark Galichica aus. mit samt der passhöhe zwischen den 2 großen Seen
Übernachtung haben wir durch Empfehlung in Sveti Naum gefunden.
einem ehemaligen Kloster, in dem der Wohnbereich der Mönche zum Hotel umfunktioniert wurde!
die Klosterkirche ist noch im original, wobei die ältesten Teile der Kirche aus dem Jahr 910 stammen.
hier liegt der heilige Naum begraben (immer noch), der im Jahr 910 gestorben ist.
eine weiere Attraktion sind die Pfaue, die frei im Park des Kloster rumlaufen
zufälliges Fotoshooting für ein Brautmagazin im Ohrid See (max. 12 Grad kalt!)
das ist die Quelle für den Ohridsee an der das Kloster errichtet wurde
der See selber ist einer der ältesten Seen der Welt mit einigen endemischen Pflanzen und Tieren,
wie zum Beispiel die sehr schmackhafte Ohrid-Forelle.
Der See hat die ca 4,5 fache Größe des Chiemsees!
in der Früh gehts dann Richtung Fähre in Griechenland. vorher allerdings noch durch das schöne südliche Eck in Albanien!
der Blick auf den Pindus Nationalpark in Griechenland
bis zur Fähre in Igoumenitsa
hier noch eine sehr kurze Übernachtung bis die Fähre anlegt!
auf ein hervorragendes Lamm-Spießchen kann nicht verzichtet werden!
und dann um 5 in der Früh das endlose Warten auf die Fähre. die nicht um 5, sondern erst um 8 Uhr gekommen ist!
Über Venedig geht dann nach Salzburg nach hause
hier noch ein paar kleine Pannen während der Reise
und ein kleiner Essensauszug aus dem wunderbaren Balkan - Essen
Das waren 2016 die Teilnehmer der Balkantour